Südfrankreich … Côte d’Azur. Da fallen einem wohl als erstes schicke Destination wie Cannes, Nizza oder St. Tropez ein.
Alles sehr schön, doch wenn es einmal etwas Neues sein soll oder allenfalls der Blick ins Portemonnaie oder aufs Bankkonto ein Veto einlegt für einen Aufenthalt in einem Ort mit prestigegetränktem Label, sollte man Rayol-Canadel-sur-Mer in Betracht ziehen.
Rayol-Canadel-sur-Mer ist ein schmuckes Dörfchen mit weniger als 1000 Einwohnern, welches mit einer atemberaubenden Aussicht über das Mittelmeer und hübschen Stränden zu überzeugen mag. Es liegt knapp 30 Kilometer westlich von St. Tropez an der Corniche des Maures. St. Tropez oder Hyères sind in etwa 30 Minuten per Auto erreichbar.
Jacques Chirac hat während des Zweiten Weltkrieges in Canadel gelebt, Carla Bruni, die Frau des französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkoszy, hat das Örtchen ebenfalls regelmässig beehrt.
80% des Gemeindegebietes steht unter Naturschutz. Der wunderschöne botanische Garten “Domaine du Rayol” unterliegt einem interessanten Konzept. Es geht darum, nicht möglichst exotische Pflanzen zu zeigen, die mit viel Mühe und Gift in einer fremden Umgebung am Leben erhalten werden müssen, sondern Pflanzen, die ebenfalls in Gegenden mit mediteranem Klima zu Hause sind.
So beherbergt der Garten nebst den einheimischen Gewächsen solche aus den Kanaren, Kalifornien, Australien, Südafrika und Chile. Der Rundgang ist so konzipiert, dass man die unterschiedlichen Regionen nacheinander besucht. Spannend, ich konnte viel lernen! Plus war die Aussicht atemberaubend – mag klischeehaft tönen, war aber so. Bilder sprechen hier wohl mehr als Worte.
Ist man müde, kann man sich im “Le Café des Jardiniers” verwöhnen lassen.
Lässt man sich treiben, kann man mühelos einen Tag im “Domaine du Rayol” verbringen. Man sollte sich von dem etwas heruntergekommen Eingang nicht abschrecken lassen, denn das war etwas vom Schönsten, was ich je gesehen habe!
Was auch zum durchaus positiven Fazit unseres Aufenthaltes beigetragen hat, war das Boutiquehotel “Les Terrasses du Bailli”, wo wir uns für ein paar Tage einquartiert hatten. Sehr empfehlenswert!